Nicht nur in Europa, auch in Asien kommen eine große Anzahl von Saftkuglern in den verschiedensten Farben, Formen und Größen vor. 

Viele stechen mit einer Kombination aus Gelb-, Rot- und Schwarztönen sowie einer vergleichsbar schnellen Entwicklungsdauer ins Auge.

Im Handel lassen sich fast ausschließlich Arten der Gattungen Rhopalomeris und Hyleoglomeris finden.

Diese Farbvarianten erweisen sich aber als relativ einfach zu züchten, Wildfänge sind überraschend stabil und vermehren sich recht schnell. Konstante Temperaturen von 22-25 Grad sind ideal, Schwankungen bis 28 Grad werden vertragen. Aufgrund der tropischen Herkunft sind hohe Luftfeuchtigkeiten angebracht, wobei diese sich im Habitat im Tages- und Monatsverlauf ändert, weswegen unsere konstante warm-feuchte Haltung vielleicht nicht ideal ist. Zumindest schwierigere Taxa könnten von einer leicht variierenden Haltung profitieren. In Thailand erscheinen Rhopalomeris typischer Weise in der Regenzeit, in welcher sie sich wahrscheinlich auch Paaren und der Nachwuchs auf eine angemessene Größe heranwächst, bevor die Temperaturen und Feuchtigkeitsbedingungen wieder wechseln.

Qualitativer Laubwaldhumus, FlakeSoil und Weißfaulesholz sind die Hauptpfeiler der Ernährung, Moos sowie Flechten werden bedingt gefressen. Ich plädiere aber steht’s zu BlackSoil als Anteil des Substratvolumens.

Die Jungtiere wachsen schnell heran, doch werden Rhopalomeris bei weitem nicht so alt wie viele europäische Arten. Sie sind als Einstieg in das Saftkugler Hobby gut geeignet.

Falls es neue Erkenntnisse zur Identität der verschiedenen thailändischen Rhopalomeris gibt, werde ich die Texte entsprechend editieren.

Hyleoglomeris Arten aus Thailand sind leider recht häufig im

Handel erhältlich.

Sie zeichnen sich durch oft schwarz-gelbe Musterungen und eine geringe Körpergröße aus. Selten werden sie größer als 15mm. Sie verbringen viel Zeit versteckt. Leider gehören Hyleoglomeris mit zu den schwierigsten Saftkuglern. Wildfänge sind meist nicht sehr stabil und die Nachzucht gelingt nur selten.

Beispielsweise sind in Europa regelmäßig die schwarz-gelben Hyleoglomeris sp. "rubber

ducky" aus Nordthailand (nähe Mekong) und Vietnam im Handel. Die Körperlänge beträgt rund 10mm, sie sind also recht klein. 

Mir liegt nur eine Nachzucht in Südkorea auf sehr feuchtem und sehr dunkel fermentiertem Eichensägemehl vor. (Darum predige ich immer BlackSoil...)

Dutzende Zuchtversuche in Europa und den Vereinigten Staaten blieben bisher erfolglos.

Nachdem ein Sammler Anfang 2023 die als "Hyleoglomeris sp. Vietnam" bekannte Art verkauft hat, habe ich mir eine Zuchtgruppe von ca 15 Tieren zugelegt. Sie erwiesen sich als unfassbar produktiv.

Alle anderen privaten Zuchtversuche dieser Art waren wohl nicht mit Erfolg gekrönt, der Rest der gesammelten Tiere wurde an einem ausländischen Händler verkauft, der sie in seinem

Shop für Profit verhökert hat. Somit hängt der Fortbestand dieser Art am seidenen Faden.

Hyleoglomeris sp. Vietnam ist eine Saftkuglerart, die auf der vietnamesischen Insel Cat Bao vorkommt. Dort bewohnt sie Strauch- und Baumbewachsene Täler, umringt von steilen, bewaldeten Karsthügeln. Man findet sie vor Ort unter der Laubschicht an weißfaulem Holz, dass sie in großen Mengen verspeist. Meine Zuchtgruppe bestehend aus 15 Exemplaren hat innerhalb kurzer Zeit mindestens 50, wahrscheinlich das doppelte, an Jungtieren produziert. Sie wachsen innerhalb weniger Monate auf eine Größe von 5mm heran.

Die Körperlänge der Imagines beträgt bis zu 15mm, sie gehört somit zu den größten Hyleoglomeris Arten. In der Zucht fressen sie große Mengen Weißfaules Holz und zersetztes Laub, die Jungtiere gehen auch gerne an Moos und Flechten. Alttiere fressen Moos und Flechten nur in kleinen Mengen.

Während ich nahezu jederzeit 30+ Jungtiere auf der Oberfläche beobachten kann, sind die Wildfangeltern hauptsächlich nachts aktiv.