Saftkugler haben in Europa eine große Artenvielfalt entwickelt. Ihre Habitate reichen von Tieflandwäldern bis zu Gebirgshängen in den Alpen.
In Mitteleuropa sind ihre Verbreitungsgebiete oft durch geographische Hindernisse wie Flüsse oder Gebirge begrenzt. Die bekannteste und gleichzeitig größte Gattung ist Glomeris.
Der Mittelmeerraum ist reich an Arten, insbesondere Italien zählt eine große Selektion an Endemiten.
Viele Arten wie G. klugii bereiten uns Züchtern noch Kopfzerbrechen, da sie in Natur zwar durchaus häufig sind, sich aber nur schlecht züchten lassen.
Höchstwahrscheinlich benötigen sie eine andere Handhabung als die häufigen, Waldbewohnende Arten, diese machen immerhin den Großteil aller regelmäßig gezüchteten Arten aus.
Glomeris sind allgemein viel auf der Substratoberfläche unterwegs, Laubwaldhumus, altes oder frisches Weißfaulesholz, Moos und Flechten werden gut gefressen. Auch FlakeSoil//BlackSoil, Apfel und Zucchini bleiben nicht unberührt.
Von Einfach bis Unmöglich ist in dieser Gattung alles dabei. Zumindest eine handvoll Arten sind machbar in der Zucht. Vor kurzem hat mein guter Freund Filip Repta den Schlüssel zur Zucht des attraktiven Glomeris annulata publiziert: sie brauchen Hefe als Zusatzfutter. Da diese Art in Südfrankreich endemisch ist, sollten Züchter großen Wert darauf legen, sie in Zuchten zu etablieren. Dort kommt sie häufig sympatrisch (d.h. gemeinsam) mit Glomeris marginata vor.
Der Einfachkeithalber habe ich auch andere Taxa in den folgenden Aufzählungen integriert.
Schwierigkeitsgrad mittel-schwer:
Diese Arten lassen sich nicht unter Standardbedingungen züchten und/oder vermehren sich meist nur schleppend.
Glomeris klugii -WF und WF1 Jungtiere versterben schnell bei bestimmten Herkünften.
Glomeris guttata -WF und WF1 Jungtiere versterben schnell
Glomeris oblongoguttata
Glomeris balcanica -benötigt trockenere Haltung
Glomeris schubarti
Glomeris annulata -benötigt Brauhefe Supplementation
Onomeris underwoodi
Onomeris australis
Onychoglomeris herzegowinensis - benötigt vermutl. kühle Haltung und viel Kalkstein
Onychoglomeris castanea
Onychoglomeris tyrolensis
Protoglomeris vasonica
Schwierigkeitsgrad leicht-mittel:
vermehren sich unter Standardbedingungen schnell bis langsam;
Glomeris pustulata
Glomeris hexasticha
Glomeris intermedia
Glomeris tetrasticha
Glomeris pulchra
Glomeris ornata
Glomeris marginata
Glomeris klugii (ex undulata)
Glomeris ligurica
vermutlich:
Loboglomeris pyreniaca
Loboglomeris rugifera
Trachysphaera sp
vermutlich schwer:
Glomeris transalpina
Glomeris connexa
Glomeris maerens
Glomeris primordialis
Glomeris valesiaca
Glomeris larii
Glomeris oropensis
Glomeris aurita
Onychoglomeris spp
Typhloglomeris martensi
Glomeroides primus
Hyleoglomeris awchasica
Epiromeris spp
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die Amerikanischen Kugler erwähnen.
Nordamerika wird von Onomeris sp., Nearctomeris sp. und Glomeroides primus bewohnt.
Diese Arten leben an der Ost- und Westküste in Wäldern. Dort bewohnen sie z.B. faules Kiefernholz oder die Streuschicht.
Amerikanische Hobbyisten konnten erstere Gattung bereits semi erolgreich vermehren, auch hier trifft das Phänomen der absterbenden Zuchtgruppen auf, wobei ich dies an der schlechten Haltung begründe.
Weitere interessante Arten bewohnen z.B. Mexiko, darunter attraktive Glomeroides sp.